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AutorenbildJessica Goppelt

Meys Geschichte


Es ist November 2018. Männer packen mich und halten mich fest. Einer schneidet mit einem Messer an meinem


Hals rum. Ich schreie aber es hilft nichts.

Als sie endlich von mir ablassen, setzen sie mich auf die Strasse. Völlig verängstigt und mit schmerzendem Hals (vom rausgeschnittenen Chip), irre ich umher. Wo soll ich hin? Ich hab hunger. Menschen jagen mich davon, einige schmeissen Steine nach mir. Ich will weg aber wohin?



Plötzlich werde ich von Menschen umzingelt. Wollen sie mich wieder mit einem Messer quälen? Ich hab Angst, kann nicht weg. Einer der Männer packt mich und legt mir eine enge Leine um den Hals.



Ich werde an einen Ort mit vielen anderen Hunden gebracht. Was ist hier los? Alle sind eingesperrt und bellen. Noch mehr Menschen kommen😱 sterbe ich jetzt?







Ich werde auf einen Tisch gehoben und die Menschen machen was an meiner Wunde. Es schmerzt. Ich kann mich nicht bewegen vor Angst.









Danach werde ich werde in eine Box gesteckt. Hilfe, ich kann nicht weg und überall diese Menschen.


Aber es hat Futter. Ich fresse, ich habe schon lange nichts mehr gefressen.


Nach ein paar Tagen, komme ich in einen grösseren Zwinger zu anderen Galgos.

Endlich nicht mehr alleine.


Der Mensch, der uns täglich Futter bringt, scheint okay zu sein aber ich habe trotzdem Angst und bleibe auf Abstand.


Die anderen Galgos sind ganz okay und manchmal spielen wir zusammen.


Ich bin das Tierchen im hellen Mantel.



Ist das jetzt mein neues zu Hause? Besser als davor ist es auf jedenfall.


Es werden Fotos von mir gemacht🤔


3 Monate bin ich jetzt schon hier und es gefällt mir immer Besser. Vor Menschen habe ich grosse Angst.




Nach der Todesangst, ist vor der Todesangst😔


3 Monate bin ich jetzt hier, in dem Gehege mit den anderen Galgos. Es ist Januar.

Ich habe mich langsam an den Tagesablauf gewöhnt. Es hat immer Futter und Wasser. Die Menschen hier, haben uns noch nie schmerzen zugefügt aber ich bleibe trotzdem auf Abstand. Man weiss ja nie. Ich habe noch nicht vergessen, was mir die Männer angegtan haben... Ich träume oft davon...


Dann eines schönen Morgens herrscht ziemliche Aufregung unter den Menschen.

Es werden immer mal wieder Hunde aus den Gehegen geholt und weggebracht.

Was passiert hier? Ich bin verunsichert und schaue mir das ganze von weitem an.


Dann kommt einer der Menschen zielstrebig auf mich zu😱 Irgendwas ist anders als sonst.Ich weiche zurück als er die Hand nach mir ausstreckt. Oh nein da ist der Zaun. Ich kann nicht weiter und erstarre vor schreck. Und zack schon habe ich die Leine um den Hals. Hilfe.


Ich werde in einen Raum geführt. Da sind viele Menschen, sie wirken etwas hektisch. Einige kenne ich, andere nicht.

Ich stehe wie versteinert da. Kann mich nicht bewegen vor Angst.

Man zieht mir ein Halsband und einen Mantel über. Dann soll ich zu dem grossen Auto gehen, was da steht.

Da stehen überall menschen und das Auto ist voller Gitterboxen. Ich rühre mich keinen mm. Der Mann hebt mich hoch, trägt mich zum Auto und setzt mich in eine der Boxen. Er verabschiedet sich: "jetzt wird alles gut, geniesse dein neues Leben".

Was meint er damit? Wo muss ich hin? Ich will nicht weg. Wieder steigt die Panik in mir hoch.

In der Box sitzt bereits eine Galga. Ich hab trotzdem Angst. Wo werden wir hingebracht? Was machen sie mit uns?


Dann werden die Türen zugemacht und wir fahren los. Ich habe Angst. Es ist sehr laut und dunkel. Einige der Hunde weinen und haben auch Angst.

So geht es dann für ca 22h weiter.

Ich will nicht sterben in dieser Box.






Irgendwann halten wir an. Die grossen Türen gehen auf und oh Schreck da stehen sie, in einem grossen Bogen um das Auto rum...Menschen... ein kalter Wind weht ins Auto rein. Ich spüre die Aufregung aller, die in der Luft liegt. Auch das macht mir Angst... es ist dunkel...



Die Angst, mein ständiger Begleiter


Es ist morgens ca. 4 Uhr. Eine eisige Bise weht durch die Boxen. Alle wirken nervös. Es werden einzeln Hunde aus den Boxen geholt. Dann wird ein Name aufgerufen und Menschen treten aus dem grossen Halbkreis hervor. Der Hund wird übergeben und die Menschen gehen weg mit ihm.



Die Türe meiner Box geht auf. Nein, ich will nicht zu diesen Menschen. Ich mache mich in der hintersten Ecke der Box ganz klein aber es hilft nichts. Ich werde raus gehoben. Ich erstarre. Panik. Werden sie mich wieder quälen?


Ich werde draussen abgestellt. Phu ist das kalt. Meine Leine wird einer Frau übergeben. Sie redet zu mir und sagt es werde alles gut. Ich bin irgendwie abwesend und folge ihr einfach. Ein Mann kommt auch noch hinterher😱 nein, ich will weg.

Wir gehen zu einem Auto und ich werde wieder in eine Box gesteckt.

Diese ist gross und mit einem weichen Kissen drin. Ich bin alleine. Wo fahren wir hin? Geht das jetzt den Rest meines Lebens so weiter? Von Box zu Box?

Wir halten an. Die Frau schaut durch das Fenster rein. Sofort mache ich mich ganz klein in einer Ecke der Box. Hoffentlich sieht sie mich nicht.

Wir fahren weiter.


Dann nach ca 1h halten wir wieder an, der Kofferraumdeckel geht auf.

Es ist kalt aber wird langsam hell.

Die Frau hebt mich raus, denn ich möchte nicht raus und sitze ganz klein, weit hinten in der Box.

Wieder diese Panik. Bin ich tot? Ich gehe mit ihr mit.

Wir gehen in einen Garten. Da ist weiches Gras.

Dann zur Haustüre. Wie? Ich soll in ein Haus? Wie sieht es in einem Haus wohl aus? Hinter der Tür höre ich Hunde bellen.

Sie klingen freudig. Die wissen wohl nicht, zu was Menschen im Stande sind...

Wir gehen rein. Ich traue mich kaum zu gehen aber oh was sehe ich da. Eine Katze. Da muss ich hin, sofort.

Die Frau stoppt mich, ich darf wohl nicht zu der Katze. Schade. Ich versuche es dann später wieder. Muss mir mal alles etwas anschauen, ganz vorsichtig.

Der Mann schaut aus der Ferne zu. Zum Glück kommt er nicht näher aber ich habe ihn immer im Blick.


Wir gehen zu der Tür, hinter der die Hunde bellen. Es scheinen kleine zu sein. Ich mag Hunde.



Aller Anfang ist schwer


Die Frau holt einen Hund nach dem anderen aus dem Zimmer, 3 kleine und einen etwas grösseren. Alle rennen erst mal zu den Menschen & hüpfen voller Freude an ihnen hoch. Merkwürdig aber okay. Dann kommen sie kurz zu mir aber es scheint für sie normal zu sein, dass da einfach ein fremder Hund in ihr zu Hause kommt. Einzig der schwarze Zausel knurrte mich kurz an. Ich wende mich ab & er geht weg. Ich möchte keinen Streit.

Wir gehen alle zusammen in den Garten. Alle pinkelten aber ich kann nicht. Ich muss irgendwie, das letzte mal ist schon ewig her aber es geht einfach nicht. Alles ist so aufregend & die Angst ist ja auch immer noch da.



Als wir reingehen, sehe ich wieder die Katze & renne sofort auf sie zu. Ich werde an der Leine aufgehalten. Mist. Die Katze bleibt stehen & ich darf langsam hingehen. Ich stubse sie an. Renn doch weg, das ist viel lustiger. Sie wendet sich desinteressiert ab & springt auf den Kratzbaum.

Die anderen Hunde springen aufs sofa & legen sich hin. Ich springe auch aufs Sofa, das erste mal in meinem Leben. Fühlt sich toll an aber hinlegen trau ich mich nicht. Ich muss jederzeit schnell flüchten können.

Einige Stunden sind vergangen. Die Frau, die jetzt meine neue Mutter zu sein scheint, sitzt auf dem Sofa. Ich traute mich, mich auch hinzulegen. Das ist so weich.

Draussen wird es wieder dunkel. Ich hab gepinkelt, endlich... & gefressen aber erst als die Menschen aus dem Raum gegangen sind.

Meine neue Mutti nimmt mich mit in ein Zimmer & zeigt mir mein Bett.

Sie legt sich in ihr Bett und macht das Licht aus. Was soll ich jetzt machen? Ich weine & laufe im Zimmer rum.

Mutti spricht beruhigend mit mir.

Irgendwann lege ich mich hin & noch etwas später schlafe ich ein.

Plötzlich erwache ich schreiend. Was ist passiert? Wo bin ich? Es ist dunkel. Dann eine Hand an meinem Kopf. Hiiilfeee nein, bitte nicht.

Phu ist "nur" meine neue Mutter, die mich streichelt & versucht zu beruhigen. Zum Glück. Es war nur ein Traum. So geht das noch einige male weiter in der Nacht & auch die folgenden Nächte.


Dann kam SIE


Seit gut einem Jahr bin ich bei meiner neuen Familie. Mittlerweile hole ich mir sogar selbst Streicheleinheiten bei Mama ab. Auch von Papa lasse ich mich nun streicheln.

Heute habe ich mich das erste mal ganz nahe zu mama aufs Sofa gelegt. Das war schön. Zu Hause habe ich keine Angst mehr. Wenn wir auf dem Spaziergang auf Menschen treffen, weiche ich soweit es die Leine zulässt aus. Manchmal springe ich aus Angst auch ins Gebüsch oder will wegrennen.

Wenn die Menschen dann noch etwas sagen, ist sie wieder da, die grosse Panik.


Nun ist es Mitte März 2020 Mama & Papa sind etwas aufgeregt, keine Ahnung wieso. Es scheint um einen anderen Hund zu gehen. Eine Galga. Rosalie.

Sie war vor 1.5 Jahren auch mit mir in Spanien. Mama und Papa haben sich dann aber für mich entschieden & Rosalie musste dort bleiben. Die Gründe dafür, könnt ihr im Beitrag zu Rosalies Geschichte nachlesen.

Gut 1 Jahr später wurde sie dann endlich adoptiert. Mama war sehr erleichtert, das merkte ich.

Leider passte es dann doch nicht & Rosalie musste einige Wochen später wieder weg.

Papa sagte: Wir holen sie sofort.

Leider geht das wegen C... nicht, die Grenzen sind geschlossen. Zudem haben Mama & Papa dann entschieden, 2 - 3 Wochen zu warten & zu schauen, ob sich jemand meldet für Rosalie. Da wir ja bereits zu fünft sind.

Als sich dann aber nichts tat, haben sie entschlossen Rosalie auch zu adoptieren.


Leider macht C.. das ganze etwas schwierig.

Wie soll Rosalie nun über die Grenze kommen? Sie möchten, dass es schnell geht, damit Sie endlich ankommen kann & ein zu Hause hat.

Einige Wochen später, es ist der 20.5.20

Mama & Papa gehen ganz aufgeregt aus dem Haus. Was ist da los? Sie haben Halsbänder & Leinen mitgenommen.


Nach 2h kommen sie wieder aber nicht alleine. Mama hat eine Galga an der Leine. Rosalie? Ich freue mich. Können wir gleich spielen & eine Runde im Garten rennen?

Mama meint ich müsse noch warten, Rosalie muss erst ankommen & wird die nächsten Tage noch an der Leine bleiben müssen im Garten. Okay, schade aber ich freue mich trotzdem. Wir verstehen uns auf Anhieb, wir sprechen ja auch dieselbe Sprache.






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