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Charakter, Hetzleidenschaft und co.

Ganz tolle Wesen aber bestimmt kein Hund für jedermann.

Im Haus

Galgos sind sehr feinfühlige, sensible Hunde, die negative Erlebnisse nicht sofort wieder vergessen. Man muss auch aufpassen, dass man sie nicht verängstigt, weil man mal etwas laut wird. Für oft gestresste und unruhige Menschen, ist so ein sensibles Wesen vermutlich nicht das richtige. 

Sie sind Fremden gegenüber meist zurückhaltend bis ängstlich. Das liegt teils an ihrer Vorgeschichte, ist aber auch ein typischer Charakterzug von Windhunden. Zu ihrer Bezugsperson sind sie anhänglich aber drängen sich nicht auf.

Im Haus bemerkt man sie kaum. Sie liegen gerne auf weichen erhöhten Plätzen wie zb dem Sofa und das können sie in der Regel ohne Probleme den ganzen Tag.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen wie zb Rosalie🤪 Rosalie braucht mindestens 1x täglich ihre Portion "Action".

 

Ausser Haus
Draussen sind sie dann meist das komplette Gegenteil. Voller Power und oft auf der Suche nach etwas jagbarem. Man muss daran denken, dass ein Galgo, der frisch aus Spanien kommt, keine Spaziergänge kennt. Spazieren bedeutet für den Galgo erstmal "juhu es geht auf die Jagd".

Sie haben eine sehr ausgeprägte Hetzleidenschaft. Darauf wurden sie auch seit eh und je selektiert um dem Menschen als Jagdwaffe zu dienen und dann später (heute) als Sportgerät...
Sie sind sehr leicht erregbar und können innerhalb von Sekunden in den "Jagdmodus" wechseln und sehr starke Reaktionen zeigen. Da können dann auch unglaubliche Kräfte entwickelt werden. Ja ich lag schon mehrmals auf dem Boden und wurde auch schon ein paar Meter mitgeschleift...

Und ich sage es gerne immer wieder "Unterschätzt den Jagdtrieb von Galgos nicht!"

Viele denken sich "ja, ja mit etwas Erziehung kriegt man das schon hin, ist auch nur ein Hund..."

Ganz ehrlich, so dachte ich auch mal aber es sind nun mal Hunde, die für nichts anderes als für die Hetzjagd gezüchtet und auch eingesetzt wurden/werden. Das ist einfach in diesen Hunden drin und man muss sich dessen bewusst sein und sich Gedanken machen, ob man einem solchen Hund gerecht werden kann.

 

Die Jagd- und Hetzleidenschaft ist kein unerwünschtes Verhalten! Es ist das, wofür diese Hunde gemacht wurden und für was sie leben. Man darf und kann ihnen das nicht einfach wegnehmen. Wenn man das "wegtrainieren" möchte, ist es nicht die passende Rasse. Auch wenn man diese Hunde noch so schön und toll findet. Es wäre dem Hund gegenüber nicht fair.
 

Die Genetik ist in der Regel immer grösser als Training. Klar man kann und sollte auch mit dem Hund daran arbeiten, so dass der Hund trotzdem seine Bedürfnisse ausleben kann aber halt natürlich ohne eine Hetzjagd auf andere Tiere.

Wie man das am besten macht, kann man zB. in Büchern nachlesen oder man sucht sich einen guten Trainer, der sich mit Bedürfnisorientiertem Training und/oder am besten auch mit Jagd- und Windhunden auskennt. Es gibt auch immer mal wieder Onlinekurse oder Webinare zu diesem Thema.
 

 

 


Hat man die Möglichkeit den Galgo regelmässig auf gesichertem Gelände rennen zu lassen?

Auch wichtig ist, dass man seinem Galgo regelmässig die Möglichkeit gibt, richtig zu rennen.

Dazu eignen sich hoch eingezäunte Wiesen (im Idealfall mind. 1.8m hoch), Reithallen oä. Manchmal bieten auch Hundeschulen sowas an und man kann den Platz für 1h mieten.


Kommt man damit klar, dass der Hund evt völlig ausflippt an der Leine wenn er eine Katze, Wild, kleine Hunde ect sieht? 

Klar kann und sollte man daran arbeiten (s.o.) aber je nach Hund, bringt man das nie ganz weg. Rosalie zum Beispiel hüpft, schreit, bellt usw. wenn sie Katzen, Rehe oder was auch immer sieht. Es wurde auch schon besser aber gerade wenn die Tiere nahe sind, kann ich das meist nicht verhindern. Das braucht manchmal echt Kraft und je nachdem, wo man gerade unterwegs ist, weiss nachher das ganze Dorf davon... Ich muss dann auch immer aufpassen, dass ihr niemand zu nahe kommt, da sie in solch einer Situation auch gerne mal um sich schnappt.

Man muss auch immer bei der Sache sein, sonst kann es auch mal gefährlich werden. Also träumend durch die Gegend schlendern ist nicht...

Natürlich gibt es immer Ausnahmen aber gerade wenn man einen Galgo direkt aus Spanien adoptiert, muss man einfach mit allem rechnen.

Was wenn der Galgo Panik vor Menschen hat? Kann man das handeln?

Auch das kommt leider aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht selten vor. Siehe Mey's Geschichte.

Den Hund mit auf Besuch nehmen, Besuch haben, spazieren an Orten wo Menschen sind, kann dann schnell mal zur Herausforderung werden. Auch wenn man plant den Hund mit zur Arbeit zu nehmen. Hat man einen Notfallplan, falls dies nicht möglich ist.



Das klingt jetzt für einige vielleicht alles eher negativ. Für uns und sicher auch für viele andere Menschen, sind es aber dennoch die tollsten Hunde, die man sich vorstellen kann. Wir könnten uns auf jedenfall ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen💕

Mey ist so der typische Galgo aus dem Buch (wenn wir jetzt mal die Panik von Menschen vergessen).
Rosalie hingegen ist in allem etwas extremer😅

Mey schläft am liebsten 24h. Na gut, Essen und ab und an mal rennen ist schon auch toll :-P
Rosalie ist da schon eher etwas "aktiver".

Was beide haben, ist die ziemlich extreme Abneigung zu Regen :D

Die meisten Galgos hassen Regen.

Auch frieren sie schnell und brauchen spätestens bei Temperaturen unter 10 Grad einen Mantel. 

Da sie kein wärmendes Fell haben und so gut wie kein Unterhautfett.

Für Hundeschule, Hundesport oä lassen sich viele Galgos nicht wirklich begeistern aber auch da gibt es natürlich Ausnahmen. 

Und wenn ihr jetzt bis hier her gelesen habt und immer noch nicht abgeschreckt seid: Herzlichen Glückwunsch :-P <3

Nein ernstahft. Es sind ganz tolle Hunde und wenn man mit ihren Eigenschaften klar kommt und ihren Bedürfnissen nachkommen kann, ohne ihre Sicherheit aus den Augen zu lassen, kann man sehr viele schöne Tage mit seinem Galgo verbringen. Ich habe täglich was zu lachen und es ist einfach eine Bereicherung, so ein tolles Wesen an seiner Seite zu haben.

Und ja, es gibt sie, die Galgos, die kaum eine Reaktion zeigen, wenn vor ihnen ein Reh oder eine Katze durch rennt, die zu jedem Menschen freudig hingehen und sich streicheln lassen, die man überall mithinnehmen kann aber diese sind sicher nicht die Mehrheit.

Gerade bei einer Direktadoption sollte man immer auf alles gefasst sein. Klar können die Leute vor Ort eine kleine Einschätzung machen aber die Lebensumstände in Spanien sind halt schon ganz andere, als sie es nachher hier bei uns sind, wesshalb man sich da nicht immer voll drauf verlassen kann.

Ich möchte niemanden abschrecken, ganz im Gegenteil, ich wünsche mir, dass so viele Galgos wie möglich erfahren dürfen, was es heisst geliebt zu werden aber man muss sich das schon gut überlegen.

Evtl. macht es auch Sinn, mal in einen Windhund Auslauf zu fahren um mal Windhunde live zu erleben und sich mit deren Halter auszutauschen.

Wenn ihr in der Nähe von uns lebt, dürft ihr auch gerne mal mit auf einen Spaziergang oder die Hundewiese kommen.

Ich muss auch sagen, dass wir schon eher zwei extreme "Modelle" bekommen haben. Rosalie mit ihrer doch sehr ausgeprägten Hetzleidenschaft und Mey mit ihrer Panik vor Menschen aber so kann es gehen. Wussten wir ja vorher auch nicht. Wir haben uns aber auf alles vorbereitet und darum war das für uns dann auch nicht so ein Problem.

Klar, gerade Mey hat unser Leben damit etwas auf den Kopf gestellt aber da wir auf dem Land wohnen, nie Besuch haben und sie nicht mit zur Arbeit oder in eine Hundetagesstätte muss, ging das alles einigermassen.

Charakter, Jagdtrieb und co.: Infos
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